Was bevorzugt Ihr?
Ich nehme lieber "Sonntag der Fastenzeit", weil es einen "Fastensonntag" ja streng genommen gar nicht gibt (** find **).
Wir feiern doch an jedem Sonntag die Auferstehung Christi, somit ist auch jeder Sonntag ein Grund zur Freude und zur Feier. Daher wird ja auch am Sonntag nicht gefastet. Das bedeutet nun nicht, daß man sich an jedem Sonntag in der Fastenzeit so richtig gehen lassen und rumvöllen kann (macht man als vernünftiger Katholik ja auch an anderen Sonntagen nicht). Aber es bedeutet, daß man eben nicht diese trockendürre Fastenstimmung mit durch den Sonntag schleppt. Außerdem käme man ja auch gar nicht auf 40 Fastentage, wenn man Sonntags auch fastet.
Das grade Gesagte wissen die tapferen Blogoezesanen ohnehin, aber ich schreibe es mal auf für Leute, die sich hierher verirren, sich nicht so gut auskennen, sich aber dafür interessieren könnten.
Ich finde, daß man eigentlich der Heiligkeit des Tages nicht gerecht wird, wenn man an einem Sonntag fastet.
In diesem Sinne: Einen schönen und gesegneten Sonntag Euch allen!
vor 24 Minuten
Kommentare:
Latein hat den Vorteil, daß man gar nicht an den höher gehängten Brotkorb erinnert wird (vordergründig).
In quadragesima klingt so schön neutral^^
Ich verbinde mit Fastensonntag nicht diese Assoziation der Stimmung, sondern sehe es eher als eine Sprachfigur wie "Adventssonntag". Sonntag der Fastenzeit birgt MUMEN doch implizit eigentlich dasselbe: die Sonntage werden bei der Berechnung ja gerade nicht mitgezählt.
@ Braut des Lammes: Schon klar. Aber "Fastensonntag" klingt für mich einfach wie ein Sonntag, an dem gefastet wird.
Ich halte mich an die alten Bezeichnungen der sechs Sonntage in der Quadragesima (Invocavit, Reminiscere, Oculi, Laetare, Judica, Palmarum - Merkvers "In rechter Ordnung lerne Jesu Passion"), da hab ich das Problem mit "Fastensonntag oder Sonntag in der Fasten" nicht ...
Pompous Ass
@ Pompous Ass: Schon klar, aber das klappt eben nicht bei allen Leuten...
Ich: "Reminiscere"
X-beliebiger, nicht so ganz eingeweihter Laie: "Nein danke, ich rauche nicht..."
Ich bevorzuge "Sonntag der Fastenzeit". Auf meinem Blog verwende ich die lateinischen Namen (klingt einfach besser), aber um der Allgemeinverständlichkeit willen und auch, weil ich die "mündlich" doch selbst durcheinanderbringe, rede ich - wenn überhaupt - von "Sonntag der Fastenzeit".
Fastensonntag.
Weil's kürzer ist.
Ich sage ja schließlich auch "dreistöckiger Hausbesitzer" (mir fällt gerade nichts Besseres ein, aber wenn's an das Thema ginge, würde ich das tatsächlich sagen).
@Don Alipius:
Rein der Präzision halber sollte man freilich fragen, ob man dann die besagten Sonntage als »Sonntage der Fastenzeit« bezeichnen darf (denn dieser gehören sie strenggenommen ja nicht an, da nicht gefastet wird und die 40 Tage quasi außenrum liegen. Ich plädiere daher für »Sonntage in der Fastenzeit«, denn da die Fastenzeit vor- wie nachher »drumherum« liegt, liegen sie somit »in« dieser (so, wie die Azoren »im« Atlantik liegen, obwohl sie fraglos kein Bestandteil desselben sind).
P.S.: ich sehe soeben, daß die Spicherheitsabfrage nach einem Buchstabensalat als zweites Wort »idioto« bietet. Wie beziehungsvoll ;-)
@ Imrahil: Anstelle von "Besitzer eines dreistöckigen Hauses"? Da wär mir persönlich die Präzisierung aber schon ein wenig vergeudete Zeit wert ;-)
@ Le Penseur: Sehr gut! Stimmt natürlich vollkommen (also der Vorschlag, nicht die Sicherheitsabfrage ;-)
Fastensonntag.
Aus sprachökonomischen Gründen. Auch wenn es eine Vereinfachung in sich birgt, bleibt es ein gebräuchlicher Name, kein Fachbegriff. Einen Gläubigen, der das Kirchenjahr miterlebt, wird es nicht irreführen. Ein Gottloser ignoriert es oder es geht ihn kaum an. Ein aufrechter Suchender wird sich schließlich die Mühe geben, den wahren Sinn der Fastensonntage kennenzulernen.
Man muß nicht allezeit hochpräzise alles benennen. So sage ich als Philologe.
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